Bei welchen Erkrankungen und Beschwerden kann medizinisches Cannabis helfen?

Cannabis hat ein breites therapeutisches Potenzial und damit viele mögliche Anwendungsbereiche.

Erfahre im Folgenden, wie und Warum Cannabis dir bei deinen Beschwerden (alphabetisch sortiert) helfen kann. 

Anders als für andere Arzneimittel ist die Anwendung und Wirkung von medizinischem Cannabis bei bestimmten Erkrankungen noch nicht sehr weit erforscht. Die klinische Studienlage ist entsprechend noch sehr dünn und es ist gegenwärtig noch viel Forschungsarbeit nötig. Aus der Praxis weiß man aber, dass viele verschiedene Symptome bzw. Erkrankungen erfolgreich mit Cannabis therapiert werden können. Cannabis hat ein breites therapeutisches Potenzial und damit viele mögliche Anwendungsbereiche. Das liegt vor allem an unserem  Endocannabinoidsystem, dem körpereigenen Signalsystem, das sich in unserem gesamten Körper befindet und auf nahezu alle Prozesse in unserem Körper Einfluss nimmt. 

Cannabis sollte dabei nicht als Wundermittel stilisiert werden. Diese Pflanze  ist vielmehr ein Beweis dafür, dass Wirkstoffe rein aus der Natur die Kraft besitzen, Beschwerden maßgeblich zu lindern. Laut wissenschaftlicher Studien heilt Cannabis keine Erkrankungen, es kann jedoch deren Symptome deutlich lindern und die Entwicklung einer Erkrankung hemmen.

Medizinisches Cannabis bei ADHS

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ist eine sehr komplexe neurobiologische Störung. Oft begleitet von Stimmungsstörungen, Lernstörungen, Schlafstörungen und Angstzuständen.[1] Erste Studien deuten darauf hin, dass Cannabis eine sehr gute neue alternative Behandlungsmöglichkeit darstellen kann. Eine Studie der William Paterson University konnte zeigen, dass “die neuropharmakologischen Eigenschaften und die Neuroprotektivität von Phytocannabinoiden im Zusammenhang mit dem Endocannabinoidsystem einen starken Nutzen für neurodegenerative Erkrankungen haben.” Eine Behandlung mit Cannabinoiden führt zu einem wesentlich geringeren Niveau an Neurotoxizität.[2]

Medizinisches Cannabis bei Anorexie / Medizinisches Cannabis bei Übelkeit und Erbrechen

Unter Anorexie wird der Verlust von Appetit und Gewicht verstanden, oft begleitet von Müdigkeit und Schwäche. Zahlreiche Studien haben inzwischen gezeigt, dass Cannabinoide zu einem signifikanten Anstieg des Appetits führen und damit wiederum auch zur Gewichtszunahme beitragen können. Oft wird dies als Heißhunger auf Nahrungsmittel mit hohem Fett- oder Zuckergehalt wahrgenommen. Das liegt daran, dass unser Endocannabinoidsystem an der Regulierung des Appetits beteiligt ist.[3] Wenn Anandamid mit dem CB1-Rezeptor interagiert, wird unter anderem der Appetit angeregt.[4] Ist der Endocannabinoidhaushalt gestört, kann dieser Umstand auch zu einer Essstörung führen. Auch bei Krankheiten, bei denen Übelkeit und Erbrechen als Begleiterscheinung auftreten, wurden absolut positive Resultate bezüglich der Therapie mit medizinischem Cannabis erreicht. 

Cannabis ist außerdem in der Lage, Übelkeit und Erbrechen zu lindern, die auch durch Medikamente oder medizinische Behandlungen, wie eine Chemotherapie oder Bestrahlung verursacht werden können. Die Food and Drug Administration (FDA) hat bereits 1986 Dronabiol, ein Medikament aus synthetisch hergestelltem THC, als wirksam bei AIDS-induzierter Anorexie und bei Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen empfohlen.[5] 

Wenn Patienten unter Übelkeit und Erbrechen leiden, ist eine orale Aufnahme von Medikamenten oft sehr unangenehm. Die Inhalation des medizinischen Cannabis wird als wesentlich angenehmer wahrgenommen und führt innerhalb kürzester Zeit zu einer therapeutischen Wirkung. 

Medizinisches Cannabis bei Alzheimer / Medizinisches Cannabis bei Demenz

Studien deuten darauf hin, dass unser Endocannabinoidsystem vor Entzündungen und oxidativem Stress schützt, und damit den Zelltod und den Verlust der Synapsen verlangsamen. Man konnte zudem nachweisen, dass die Permeabilität der neuronalen Membran durch Cannabinoide verringert wird, was den Eintritt des Beta-Amyloid-Proteins blockiert und den neuronalen Zelltod verhindert.[6] Die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften von CBD-Öl können vorteilhaft bei der Behandlung von Alzheimer sein.[7]

Man nimmt zudem an, dass Cannabinoide die Neurogenese[8], also die Bildung neuer Gehirnzellen fördern kann. In einer Studie der Uni Bonn und Hebrew University Israel konnten Forscher durch die Gabe von Cannabis sogar den Alterungsprozess im Gehirn von Mäusen umkehren. Innerhalb von 4 Monaten entwickelte sich das Gehirn in den Zustand von 2 Monate alten Jungtieren zurück. Dabei nahm das Lernvermögen, sowie die Gedächtnisleistung zu und das Wiedererkennen der Artgenossen fiel leichter. Dieser Ansatz ist besonders für die Erforschung von Demenzerkrankungen hochinteressant.

Medizinisches Cannabis bei Arthrose

Ein wissenschaftlicher Bericht von 2018[9] deutet darauf hin, dass Cannabinoide auch Symptome von Arthrose lindern können.

Da es sich bei Arthrose um eine schmerzhafte entzündliche Erkrankung handelt, könnte die entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung von Cannabis sich für Betroffene als sehr hilfreich erweisen. Die Studienlage bzgl. der Einnahme von Cannabis bei Arthrose ist noch sehr überschaubar, es existieren aber diverse positive Erfahrungsberichte, die alle eine Verbesserung der Lebensqualität schildern.

Medizinisches Cannabis bei Asthma

Bei Asthma handelt es sich um eine chronische Entzündung der Atemwege. Eine Studie des “British Journal of Pharmacology” (2014) ergab, dass “die Aktivierung der präsynaptischen CB1-Rezeptoren, die cholinerge Kontraktion in den menschlichen Bronchien hemmt und diese hemmende Wirkung von Cannabinoiden auf cholinerge Kontraktion könnte die akute Bronchodilatation erklären, die bei Personen auftritt, die Marihuana rauchen.[10] Durch CBD-reiches Cannabis, inklusive der entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung,  lasse sich dieser Vorgang sogar noch verstärken.[11]

Medizinisches Cannabis bei Bluthochdruck

Eine 2021 veröffentlichte Studie zum Einsatz von medizinischem Cannabis bei Bluthochdruck von Patienten über 60 Jahren lieferte spannende Erkenntnisse. Man stellte eine deutliche Senkung der systolischen und diastolischen 24-Stunden-Blutdruckwerte fest. Die Blutdrucksenkung nach dem Rauchen von Cannabisblüten oder der oralen Einnahme von Cannabisextrakt trat sowohl tagsüber als auch nachts ein, wobei der Unterschied nachts noch deutlicher war.[12]

Medizinisches Cannabis bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED)

Zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zählen u.a. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Cannabinoide können hier in Wechselwirkung treten, da sich auf dem gesamten Weg des Darms CB1- und CB2-Rezeptoren befinden.[13] Besonderes Potenzial ergibt sich daraus, dass die Wechselwirkung der Cannabinoide mit den CB2-Rezeptoren zur Linderung der Entzündungen führen kann.[14] Klinische Studien haben gezeigt, dass Morbus Crohn – Patienten, die Cannabinoide in ihrer Behandlung nutzen, die Einnahme konventioneller Medikamente extrem stark reduzieren konnten. Zusätzlich führte die Behandlung zu einer deutlichen Verbesserung des Stoffwechsels und zu einer Abnahme der Symptome von mehr als 40%.

Erste Hinweise gibt es inzwischen auch auf positive Einflüsse von Cannabis bei Durchfall oder Motilitätsstörungen im Magen-Darm-Trakt.

Medizinisches Cannabis bei chronischen Schmerzen

Chronische Schmerzen sind der häufigste und einer der wichtigsten Gründe für die Verwendung von medizinischem Cannabis. Sowohl THC als auch CBD haben eine schmerzstillende Wirkung.

Das Endocannabinoid-System hat einen entscheidenden Einfluss bei der Wahrnehmung von und Reaktion auf Schmerzen. Cannabinoide können laut Forschungsergebnissen[15] die Übertragung von Schmerzsignalen verändern und hemmen, wenn sie auf die Rezeptoren wirken. Das betrifft sowohl Schmerzen durch Verletzungen, als auch neuropathische Schmerzen.[16] Eine doppelblinde Crossover-Studie von B. Wilsey bestätigte eine analgetische Reaktion durch die Einnahme von Cannabinoiden. Die Studie konnte zudem zeigen, dass die Behandlung mit Cannabis gut verträglich ist und nur minimale psychoaktive Effekte aufweist.[17] Schmerzen werden durch die Cannabinoidtherapie als weniger störend empfunden, d.h. der Schmerz verschwindet nicht, wird aber weniger unangenehm wahrgenommen.[18]

Eine von “Clinical Pharmacology and Therapist” durchgeführte Studie zeigte, dass verdampftes Cannabis die analgetische Wirkung von Opiaten verstärkt, ohne dabei die Opioidmenge im Plasma zu verändern, wodurch eine Arzneimittelreduzierung und damit eine Reduzierung der Nebenwirkungen möglich ist.[19] Die Nebenwirkung der medizinischen Cannabistherapie werden besser vertragen, als die Nebenwirkungen einer langfristigen hochdosierten Opioid-Therapie.

Medizinisches Cannabis bei Depression

Mehr als 350 Mio. Menschen weltweit leiden unter der “Volkskrankheit” Depression, bei der es zu temporären oder dauerhaften Stimmungsstörungen kommt. Zu den Symptomen zählen der Verlust von Freude und fehlendes Interesse an alltäglichen Dingen, aber auch Angst, Stress, Magersucht, Schlaflosigkeit und psychomotorische Probleme sind oft Begleiterkrankungen. Eine wichtige Rolle bei der Regulation von Stimmungsstörungen spielt die Aktivierung des Endocannabinoidsystems. 

Eine Studie der University of Texas konnte im Tierversuch sogar zeigen, dass das Endocannabinoidsystem sogar schon bei der Entstehung von Depressionen von entscheidender Bedeutung ist. Die untersuchten Nagetiere an einem veränderten Spiegel an CB1-Rezeptoren und Endocannabinoiden in ihrem Körper. Eine Zufuhr von exogenen Cannabinoiden führte zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome.[20] Ein Team um Wen Jiang berichtet, dass die anxiolytisch-antidepressive Wirkung der Cannabinoide die Neurogenese im Hippocampus fördern kann.[21]

Bereits 1621 wurde die Verwendung von Cannabis zur Behandlung von Depressionen von Robert Burton in  seinem Buch “Die Anatomie der Melancholie” empfohlen. In Asien, besonders in Indien, gilt Cannabis schon seit Jahrtausenden als Quelle des Glücks, der Freude und Freiheit. Eine Online-Umfrage unter Cannabis-Patienten in den USA zeigte, dass etwa die Hälfte medizinisches Cannabis gegen Depressionen verwenden, viele von ihnen jedoch ohne ärztliche Aufsicht.[22]

Medizinisches Cannabis bei Diabetes

Bei Diabetes mellitus handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, die durch die Degeneration der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ausgelöst wird. Man unterscheidet dabei zwischen Typ1 und Typ2. Während unter Typ1 normalerweise Kinder und Jugendliche leiden, tritt Typ 2 hauptsächlich bei Erwachsenen auf. Eine Behandlung mit medizinischen Cannabis kann hier erfolgversprechend sein. Cannabinoide helfen dem Körper nachweislich bei der Verarbeitung von Glukose. Diabetes geht oft mit Nervenschäden einher. In einigen Studien [23], in denen die antinozizeptive Wirkung von Cannabisextrakt auf neuropathische Schmerzen bei Diabetikern untersucht wurde, zeigt sich, dass das Schmerzgefühl entlastet und verbessert wird. Damit stellt der Cannabisextrakt eine Art Schutz gegen oxidative Schäden dar.

Eine andere Studie verweist auf den positiven Effekt bei der diabetischen Retinopathie und damit auf die Hauptursache von Blindheit.[24]

Medizinisches Cannabis bei Endometriose

Die Zahl der Frauen, die unter Endometriose leiden, ist mit 170 Mio. weltweit sehr hoch. Auch wenn sie oft zunächst mit normalen Regelschmerzen verwechselt werden, ist der Schmerz bei dieser Erkrankung so stark, dass er mit dem Schmerz eines Herzinfarktes verglichen werden kann. Das Hauptsymptom ist dabei natürlich der starke Schmerz, oft begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Eine Studie der University of California in San Francisco[25] konnte feststellen, dass Opioide zu einer größeren Schmerzreduktion führen, wenn sie gleichzeitig mit Cannabinoiden eingenommen werden. Zusätzlich wirkt sich die entzündungshemmende und analgetische Wirkung von medizinischem Cannabis positiv auf die Lebensqualität von Frauen aus, die unter Endometriose leiden.

Medizinisches Cannabis bei Entzugserscheinungen

Hört eine Person auf ein Suchtmittel zu konsumieren, führt dies sehr häufig zu physischen und psychischen Reaktionen. Diese Entzugserscheinungen können nicht nur durch harte Drogen verursacht werden, sondern auch von Alkohol, Tabak oder Kaffee. 

Besonders hilfreich zeigen sich Cannabinoide bei den Abstinenzsymptomen von Alkohol, Opiaten und Benzodiazepinen. Betroffene können Stress, Angst und Unwohlsein stark reduzieren. Die Cannabinoid-Rezeptoren im Bereich des Gehirns sind unter anderem für die Steuerung des emotionalen Verhaltens, des Stresses und der Reizbarkeit und des Schlafs zuständig, allesamt Bereiche, die unmittelbar mit dem Entzug verbunden sind. Durch die Steuerung der Herzfrequenz über die Cannabinoidrezeptoren, konnte eine Senkung der Herzfrequenz bei ihrer Aktivierung und damit eine Absenkung des Blutdrucks im Tierversuch beobachtet werden. Da Angst und Panik eng mit dem Blutdruck zusammenhängen, lässt sich auch hier ein positiver Effekt erwarten.[26]

Medizinisches Cannabis bei Epilepsie

Betroffene von Epilepsie leiden unter unkontrollierbaren Anfällen, die langfristig auch schwere psychische und kognitive Schäden verursachen können.[27] Studien konnten zeigen, dass sich das Ausmaß der Anfälle durch Cannabinoide besser kontrollieren und reduzieren lässt. Besonders CBD zeigt bei Epilepsie sein therapeutisches Potenzial.[28] Auch bei epileptischen Syndromen, die gegenüber anderen Medikamenten resistent sind, zeigt CBD ein hohes Potenzial.[29] CBD führt zu einer neuronalen Schutzwirkung, die eine übermäßige Erregung von Neuronen reduziert, wodurch kognitive Fähigkeiten bewahrt werden, die durch wiederholte Anfälle geschädigt werden können.[30] Bereits 1979 konnte in einer Studie mit Ratten die krampflösende Wirkung von reinem CBD nachgewiesen werden.

Medizinisches Cannabis bei Fibromyalgie

Fibromyalgie wird u.a. begleitet durch starke Schmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Taubheit der Extremitäten und Konzentrationsschwierigkeiten. In einer Studie von 2008 wurde die Wirkung von Nabilon nach zweiwöchiger Einnahme geprüft. Die randomisierte, doppelblinde Studie zeigte eine deutliche Verbesserung der Schmerzen.[31] Eine weitere Studie aus dem Jahr 2012 konnte dies auch für das  Verdampfen und die orale Einnahme von Cannabis bestätigen. Zudem wurde eine signifikante Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens beobachtet.[32]

Medizinisches Cannabis bei Glaukom

Bei einem Glaukom handelt es sich um eine Augenkrankheit, bei der ein abnormaler Augeninnendruck entsteht, wodurch das Sehvermögen nach und nach abnimmt. Mehrere Studien konnten bereits zeigen, dass Cannabis hypotensive Effekte hat.[33] Die periphere gefäßerweiternde Wirkung führt dabei zu einer Verringerung des Blutdrucks und auch des Augeninnendrucks. Aufgrund dieser Erkenntnis sind sich einige Experten einig, dass eine Cannabis-Therapie die ideale Behandlung für ein Glaukom sein könnte.

Medizinisches Cannabis bei Krebs (auch palliativ)

Als Krebs bezeichnet man Krankheiten, die sich durch eine unkontrollierte Teilung und Vermehrung von Zellen auszeichnen. Dabei ist das Gleichgewicht aus Zellwachstum und dem Absterben alter oder geschädigter Zellen gestört, was zur Bildung einer Tumormasse führt. 

Laut Dr. med. Franjo Grotenhermen, muss man “zwischen der symptomatischen Therapie von Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schmerzen und Depressionen einerseits und krebshemmenden Eigenschaften von Cannabinoiden andererseits differenzieren.”[34]

Neuen Forschungsergebnissen[35] zufolge deutet einiges darauf hin, dass Cannabinoide helfen können, das Wachstum und die Ausbreitung von Tumoren zu regulieren. THC und CBD wird dabei tumorbekämpfende Eigenschaft zugeschrieben. Diese wurde bei Tumoren im Gehirn, auf der Haut, der Brust, der Bauchspeicheldrüse, der Leber und der Prostata festgestellt.[36] Zum Absterben der Tumorzellen kommt es durch die Aktivierung der CB1- und CB2-Rezeptoren in den Tumorzellen durch die Cannabinoide, was einen komplexen Prozess in Gang setzt.[37]

Die Hemmung der Ausscheidung des VEGF-Faktors durch Cannabinoide blockiert die Versorgung des Tumors mit Nährstoffen, die für das Wachstum notwendig sind.[38]

Neben der direkten Wirkung auf den Tumor kann Cannabis auch für eine Adjuvans-Bahandlung eingesetzt werden. Cannabinoide können auch die Behandlungsergebnisse einer Chemotherapie[39] und Strahlentherapie[40] verbessern. 

Bei Krebspatienten, deren Lebenserwartung nur noch im Bereich weniger Wochen lag, konnte durch die appetitanregende Wirkung des THC eine Zunahme des Körpergewichts erzielt werden. Die Studie des Journal of Palliative Care kam zu dem Ergebnis, dass THC in geringen Dosen sehr wirksam und verträglich ist.[41]

Medizinisches Cannabis bei Menstruationsbeschwerden

Intensität und Dauer des Schmerzes können von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein. Die Beschwerden reichen von Koliken im Unterbauch, über Rückenschmerzen, Durchfall und Kreislaufprobleme bis hin zu Kopfschmerzen. Mehrere Studien[42] und Untersuchungen[43] bestätigen die schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung von Cannabinoiden, wodurch die Wahrnehmung des Schmerzes verbessert wird. 

Der Einsatz von Cannabis zur Behandlung von Menstruationsschmerzen ist bereits aus den alten Zivilisationen in Mesopotamien und Ägypten bekannt. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war es sogar noch absolut üblich, Cannabis bei Menstruationsbeschwerden einzusetzen.[44]

Die schmerzlindernde Wirkung des Cannabis bietet einen entscheidenden Vorteil gegenüber gängigen Schmerzmitteln. Denn diese schädigen langfristig die Niere und Leber und können ebenso schädigende Auswirkungen auf Magen und Darm haben. Cannabis dagegen ermöglicht deutlich mehr Lebensqualität. So auch bei starken, wiederkehrenden Menstruationsschmerzen. Jede 5. Frau leidet darunter und nimmt schmerzstillende Medikamente ein. CBD hilft hier mit schmerzlindernder und entkrampfender Wirkung.

Medizinisches Cannabis bei Migräne

Es gibt verschiedene Formen und Orte des Auftretens von Kopfschmerzen. Cannabinoide zeigen hier einen sehr guten Effekt, sie verbessern die Intensität und Häufigkeit der Kopfschmerzen. Dieses Wissen ist allerdings nicht neu, schon lange weiß man, dass Cannabis sich bestens zur symptomatischen und prophylaktischen Behandlung von Migräne und anderen Kopfschmerzen eignet.[45] Um 1900 war Cannabis noch die bevorzugte Behandlungsmethode angesehener Ärzte gegen Schmerzen. 

Cannabinoide üben eine inhibitorische Wirkung auf die Serotonin-Typ-3-Rezeptoren aus. Wodurch die Verwendung von Cannabis bei wiederkehrenden Kopfschmerzen immer stärker zunimmt.[46]

Wer unter Migräneattacken und den damit verbundenen Schmerzen leidet,  weiß dass diese weit schlimmer sind als normales „Kopfweh“. Der renommierte Wissenschaftler Dr. Ethan Russo stellte bereits 2004 die Theorie auf, dass Migräne durch einen Endocannabinoidmangel entstehen kann. Dieser Mangel könnte daher durch pflanzliche Cannabinoide ausgeglichen  werden.

Eine Forschungsgruppe der Washington State University um Dr. Carrie Cuttler hat die Wirkung von Cannabinoiden auf die Symptomschwere verschiedener Kopfschmerzen untersucht. Dabei wurden Daten aus der App “Strainprint” genutzt. Die Forschungsgruppe stellte etwa eine Halbierung der Schwere der Symptome fest, wenn medizinisches Cannabis verwendet wurde. Die Ergebnisse unterschieden sich je nach Geschlecht und Darreichungsform. So linderten Cannabisblüten bei 90% der Kopfschmerz-Patienten die Symptome. Bei Migräne-Patienten lag die Quote bei 88%. Männer berichten über einen stärkeren Rückgang der Schmerzen als Frauen.[47]

Italienische Forscher stellten 2017 einen Rückgang der Häufigkeit von Migräne-Attacken während einer Cannabistherapie von mehr als 40% fest.[48] 

Medizinisches Cannabis bei Multiple Sklerose

Multiple Sklerose wird zwar in erster Linie als eine entzündliche Erkrankung betrachtet, ist aber eine Autoimmunerkrankung, die das Gehirn und Rückenmark betrifft und das zentrale Nervensystem Stück für Stück degeneriert. Dadurch kann es zu einem Verlust der motorischen Fähigkeiten und der Sehkraft, aber auch zu einer Schwächung der Muskulatur, Schmerzen, Schlafstörungen und Spastiken kommen. CBD ist in der Lage, diese Muskelkrämpfe zu reduzieren und wirkt bekanntermaßen schmerzlindernd. Endocannabinoide haben zudem immunsuppressive und entzündungshemmende Eigenschaften. Eine italienische Studie unter 1534 MS-Patienten führte bereits nach dem ersten Behandlungsmonat zu deutlich weniger Krämpfen und nächtlichen Anfällen.[49] Eine israelische Forschungsgruppe verabreichte Mäusen, die MS-Symptome aufwiesen, hochkonzentriertes CBD. Anschließend zeigten die Mäuse geringere Entzündungswerte und konnten ihre Beine wieder bewegen.[50]

Die negativen Auswirkungen von medizinischem Cannabis auf die kognitiven Fähigkeiten sind zudem deutlich geringer als die Auswirkungen herkömmlicher MS-Medikamente.[51]

Medizinisches Cannabis bei Parkinson

Klinische Studien konnten beweisen, dass Cannabinoide wirksam gegen Parkinson sind, ohne dabei Schäden am Organismus zu verursachen. Der Einsatz von CBD kann dabei die Lebensqualität kontinuierlich steigern,  ohne psychiatrische Effekte zu verursachen.[52] Bei Parkinson-Patienten ist bereits eine relativ geringe Menge ausreichend, um die Symptome positiv zu beeinflussen.

Medizinisches Cannabis bei posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS)

Jeder 13. Erwachsene entwickelt laut Recovery Village[53] im Laufe seines Lebens eine posttraumatische Störung (PTBS), wenn er ein traumatisches Ereignis erlebt hat. Untersuchungen deuten darauf hin, dass PTBS-Patienten einen verringerten Endocannabinoid-Spiegel im Körper aufweisen. Laut einer Studie[54] hatten PTBS-Patienten ein geringeres Risiko für Selbstmordgedanken und depressive Episoden, wenn sie Cannabis konsumierten.

Medizinisches Cannabis bei Schizophrenie

Die psychische Störung, die die Wahrnehmung der Realität extrem verändert, nennt man Schizophrenie. Bei dieser Erkrankung steht die nicht-psychoaktive Wirkung von CBD im Vordergrund. Neuere Studien konzentrieren sich auf die neuroprotektiven, entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften. Dopamin spielt bei der Entwicklung von Schizophrenie eine Rolle. Antagonisten des Dopamins sind wiederum Cannabinoide.

Viele Patienten leiden unter den starken Nebenwirkungen ihrer neuroleptischen Medikamente. Für sie kann CBD mit seiner antipsychotischen Wirkung die Erkrankung deutlich reduzieren und hat dabei deutlich geringere Nebenwirkungen. Die Wirksamkeit einer CBD-Behandlung bei akuter Schizophrenie bestätigt auch eine Analyse der Abteilung für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule Hannover.[55]

Medizinisches Cannabis bei Schlafstörungen

Schlafstörungen können sich zum einen durch einen Schlafmangel, zum anderen durch mangelnde Schlafqualität auszeichnen. Beides kann auf Dauer schwerwiegende negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Bluthochdruck, ein geschwächtes Immunsystem und Herz-Kreislauferkrankungen sind nur einige davon. Das Endocannabinoidsystem ist für die Schlafregulierung von entscheidender Bedeutung. Da wundert es nicht, dass schon im frühen China[56] Cannabis bei Schlafproblemen eingesetzt wurde. Dass CBD eine schlaffördernde Wirkung hat, konnte inzwischen auch wissenschaftlich belegt werden.[57]  

Medizinisches Cannabis stellt ein wertvolles Schlafmittel dar. Besonders THC-haltige Indica-Sorten haben eine beruhigende, schlafinduzierende Wirkung. Das enthaltene THC bewirkt die Ausweitung der Arterien, woraufhin der Blutdruck sinkt und der Körper zur Ruhe kommt. Zudem sinkt die Körpertemperatur etwas ab. Beides hat eine positive Wirkung auf die Schlafqualität. Die Hirnströme zeigen Anzeichen starker Entspannung. Patienten berichten zudem von einer verkürzten Einschlafphase und verlängerten Schlafdauer.[58]

Medizinisches Cannabis bei Schuppenflechte / Akne

Das Endocannabinoidsystem ist im gesamten Körper aktiv, so auch auf der Haut. Hier finden besonders Cremes, Salben und Öle Anwendung bei Akne, allergischen Reaktionen, Dermatitis und Schuppenflechte

Schuppenflechte ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die häufiger bei Männern auftritt und sich durch einen verkürzten Zellerneuerungszyklus äußert. Untersuchungen haben gezeigt, dass die CB1-Rezeptoren die Mastzellrekrutierung auf der Haut unterdrücken können, woraufhin der Histamingehalt im Blut sinkt. Diese Reduzierung ist entscheidend für die Linderung der Symptome wie Schmerzen, Schuppung und Juckreiz.[59] 

Bei Akne verstopfen und entzünden sich die Drüsen durch Talg und abgestorbene Zellen. Hier kann CBD helfen, da es die Talgproduktion nachweislich hemmen kann. Die entzündungshemmende und ausgleichende Eigenschaft des CBD kommt den Betroffenen hier zu Gute. Empfehlenswert ist die Anwendung als CBD-haltige Salbe, CBD-Creme oder kosmetisches CBD-Öl.

Medizinisches Cannabis bei Spastiken

Spastizität ist eine motorische Störung, bei der sich die Muskeln unwillkürlich, manchmal dauerhaft zusammenziehen. Dies beeinflusst und stört nicht nur die Bewegung, sondern auch das Schlucken und Sprechen. In diesem Bereich haben schon zahlreiche Studien eine Verbesserung der motorischen Fähigkeiten durch Cannabinoide zeigen können, indem sie nicht nur die Schmerzen lindern konnten, sondern auch Starrheit reduzieren konnten. 

Eine Beobachtungsstudie der spanischen Gesellschaft für Neurologie konnte bei 80% der Probanden die Wirksamkeit der Cannabis-Behandlung bestätigen.[60] Eine weitere Studie konnte sogar bei Patienten, die gegen andere Behandlungen resistent reagieren, eine Verbesserung der Symptome feststellen.[61]

Medizinisches Cannabis bei Stress

Wenn wir Stress verspüren, reagiert unser Körper gerade auf Veränderungen oder unbekannte Situationen. In diesen Situationen kann sich schnell Angst entwickeln. Bei der Reduktion von Angst spielt CBD eine wichtige Rolle. Man konnte zeigen, dass Cannabinoide helfen, stressige Ereignisse zu verarbeiten und Schlafstörungen zu bekämpfen. Eine Studie aus dem Jahr 2012 konnte zeigen, dass eine regelmäßige Aufnahme von Cannabinoiden die Stressreaktion verbessert und einen langfristig antidepressiven Effekt mit sich bringt.[62] Auch bezüglich der Behandlung von chronischem Stress ist es vielversprechend, neue Therapieansätze zu entwickeln, die sich stärker mit dem Endocannabinoidsystem und Stress befassen.[63]

Medizinisches Cannabis bei Tourette-Syndrom

Beim Tourette-Syndrom handelt es sich um eine neuropsychiatrische Erkrankung, die sich durch motorische und vokale Tics auszeichnet. Es sind überwiegend Männer von der Erkrankung betroffen. Da keine Heilmethode existiert, stehen die Bekämpfung der Symptome und die Verringerung der Frequenz und Intensität der Tics im Vordergrund. Cannabinoide können gegen unwillkürliche Bewegungen, muskuläre Probleme, Stoffwechselprobleme und Depressionen helfen, bieten also ein breites Spektrum bei der Behandlung des Tourette-Syndroms. Eine Pilotstudie der Abteilung für klinische Psychiatrie und Psychotherapie legt nahe, dass THC wirksam und gefahrlos bei der Behandlung von Tics verwendet werden kann und zu einer Tic-Verbesserung führt.[64]

Literaturverweise

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